Mit dieser Chronik wollen wir einen Rückblick auf die Geschichte unseres Vereins bieten, der seit seiner Gründung zum öffentlichen Leben in der Gemeinde Schäftlarn beigetragen hat. Die Hilfe von in Not geratenen Mitbürgern und der Schutz deren Besitztümer ist und wird auch in Zukunft unser oberstes Gebot bleiben. Ziel muss es sein, eine leistungsstarke und schlagkräftige Feuerwehr zu erhalten in der auch die Jugend eine große Rolle spielt. Nur geeigneter Nachwuchs kann und wird Feuerwehr und Verein in die Zukunft führen. Um unsere Aufgaben erfüllen zu können, ist es notwendig unsere gute Ausrüstung auch weiterhin auf dem modernsten Stand der Technik zu halten. Die Feuerwehrleute der FF Hohenschäftlarn sind Tag und Nacht für ihre Mitbürger einsatzbereit.
Aus dem "Bericht über die ganze Tätigkeit seit dem Bestehen
einer Feuerwehr in Schäftlarn", herausgegeben 1887
"Gemäß hoher Regierungsentschließung vom Jahre 1874 wurde
Pflicht gemacht auch in jenen Orten, wo noch keine Feuerwehr bestand,
sogenannte Gemeindefeuerwehren zu errichten"
Am 3 Juni wurden alle frei von körperlichen Gebrechen männlichen
Gemeindebürger von 16 bis 40 Jahre zum erstenmal zusammenberufen, mit
einer Armatur versehen, und mit der alten Löschmaschine dem
Feuerwehrdienst unterstellt.
Am 10 Juli lud die Gemeindeverwaltung Schäftlarn per "Zirkulare"
zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr ein. Auf diesem Schreiben
trugen sich damals 44 Männer ein. Dieser erste "Verband" und
eine Pflichtfeuerwehr bzw. Gemeindefeuerwehr, wurde von Heinrich Graf
von Rambaldi aus Ebenhausen geleitet.
Am 24 Juni nachmittags um 3 Uhr zu Ebenhausen wurde die Feuerwehr von Herrn Oberinspektor von Jung mit einigen Herren aus München auf das Strengste inspiziert und als sehr unvollkommen befunden. Nach dem Scheiden des damaligen Gemeinde Feuerwehrkommandanten , Heinrich Graf von Rambaldi, wurde der Entschluss gefasst, Statuten zu entwerfen.
Am 30 Juni beim Bezirks Verbandstag in Wolfratshausen wurde auch die Inspektion der hiesigen freiwilligen Feuerwehr vorgenommen. 1878 fanden 6 Übungen für die freiwillige und 4 Übungen für die Pflichtfeuerwehr statt.
In "Unterschäftlarn" (Kloster) wurde am 26 Oktober der
Bezirks Verbandstag abgehalten. Die guten Fortschritte der hiesigen
freiwilligen Feuerwehr, die Uniformierung, die Organisation überhaupt,
hatten sehr entsprochen und so wurde dem Corps die volle Anerkennung zu
teil.
In Hohenschäftlarn wurde ein neues Feuerwehrhaus sowie eine
gemauerte Wasserreserve gebaut.
Saug- und Druckspritze Typ ABC 2 der Fa. Braun/Nürnberg Kloster Schäftlarn 1880
Die entworfenen Statuten, wurden in der 1sten Generalversammlung am 27
Januar einstimmig angenommen. Der Freiwillige Feuerwehrverein bildete sich
aus den bisherigen Feuerwehrmitgliedern, mit Ausnahme einiger, welche sich
zu Pflichtfeuerwehr gesellten.
Die Nachbarfeuerwehr aus Icking wurde Patenverein des neuen Vereins.
In Ebenhausen und Zell wurden die Wasserreserven vergrößert und entsprechend hergestellt.
Eine weitere Inspektion wurde am 23 September in Ebenhausen, durch
Herrn Bezirksvertreter Fischhaber aus Starnberg, abgehalten. Beim Ende
derselben sprach sich dieser sehr lobenswert aus, ermahnte jedoch, im
Eifer nicht zu ermüden, und es sollte die Pflichtfeuerwehr sich
auflösen, was alsbald auch befolgt wurde.
Des weiteren wurde die Wehr in 2 "Compagnien" aufgeteilt.
Der "1. Compagnie" gehörten die Mitglieder aus
Unterschäftlarn (Kloster), Ebenhausen und Zell an.
Und die "2. Compagnie" bildeten die Mitglieder aus
Hohenschäftlarn, Neufahrn und Schorn.
Die Freiwillige Feuerwehr Schäftlarn um 1890
In der Generalversammlung vom 10 Januar brachte Vorstand Sebastian
Lautenbacher den Antrag ein, die beiden Compagnien zu trennen und in zwei
selbständige Wehren, nämlich
die Freiwillige Feuerwehr Schäftlarn (später Ebenhausen-Schäftlarn)
und
die Freiwillige Feuerwehr Hohenschäftlarn
zu bilden.
Am 6. März fand die erste eigene Jahreshauptversammlung der FF Hohenschäftlarn
statt. Erster Kommandant der FF Hohenschäftlarn wurde Josef Leitenbauer und
erster Vorstand Josef Schmid.
Bei ihrer Neubildung am 6. März zählte die FF Hohenschäftlarn 57 Mitglieder.
Es wurde ein Mitgliederbeitrag von 10 Pf. pro Monat eingeführt. Nach Anmeldung
beim Bayer. Landesfeuerwehrausschuss erfolgte am 20. Juni die Aufnahme in
den Landsfeuerwehrverband.
Am 18. September wurde in Neufahrn ein eigenes Feuerhaus eingerichtet. Die Kameraden
aus Neufahrn erhielten eine der beiden Hohenschäftlarner Saug- und Druckspritzen und
stellten mit ihren Feuerwehrmännern einen eigenen Spritzenzug auf.
Die Freiwillige Feuerwehr Schäftlarn 1893
Auf ein Gesuch spendete die Bayer. Hypotheken- und Wechselbank München
der FF Hohenschäftlarn am 12. April zur Anschaffung von Schläuchen 75
Mark.
Am 22. September wurde in Hohenschäftlarn eine Ortmitgliedschaft der
Sterbekasse für den Bayer. Landesfeuerwehrverband gegründet.
Ehrungen für 20 Jahre aktiven Dienst erhielten die Kameraden Josef Leitenbauer, Mathias Zach, Andreas Schmid, Paul Seidl, Bartholomäus Böck und Josef Förg. Sie alle waren Gründungsmitglieder der FF Schäftlarn.
Die Verteilung der Ehrenzeichen für 25-jährigen aktiven Dienst erfolgte am 24. November an Vorstand Josef Leitenbauer, Kassier Josef Förg, Bürgermeister Bartholomäus Böck, Paul Seidl, Andreas Schmid und Gelasius Fastl. Das Programm sah am Vormittag den Empfang der Nachbarfeuerwehren und der Ehrengäste vor. In Begleitung von Musik marschierten die Anwesenden zur Kirche, in der die Messe für die verstorbenen Mitglieder stattfand. Vor dem Reindl‘schen Gasthaus wurden anschließend nach Begrüßungsworten durch den Kommandanten Georg Reindl und den Bezirksersatzvertreter Sedlmeier die Jubilare geehrt. Es folgte ein Essen für die Ehrengäste und ab 16:00 Uhr traf man sich im Saale des Herrn Bauer zum Festball, die bis gegen Mitternacht währte. Die Bewohner Hohenschäftlarns hatten mehrere Triumphbögen mit Sinnsprüchen aufgestellt.
Nach der Auflösung des Bezirksfeuerwehrverbandes München II wurde am 26. Oktober der Bezirksfeuerwehrverband Wolfratshausen durch 38 Feuerwehren der Umgebung gegründet. Zum Bezirksvertreter wurde Metzgermeister Herr Huber aus Wolfratshausen gewählt.
Der Verwaltungsrat der FF Hohenschäftlarn erreichte am 16. Dezember beim Königlichen Bezirksamt Wolfratshausen, dass als Gründungstag der Wehr nicht der 6. März 1892 sondern der 10. Januar 1892 anerkannt wurde und dass keine verschuldete Unterbrechung des Feuerwehrdienstes im Zusammenhang mit der Trennung der beiden Wehren Ebenhausen und Hohenschäftlarn vorlag.
Bürgermeister Böck überreichte am 27. Januar während des Feuerwehrballes ein von der Gemeindeverwaltung verliehenes Diplom an Vorstand Leitenbauer, der im Laufe seiner 30-jährigen Dienstzeit 18 Jahre als Kommandant und 12 Jahre als Vorstand tätig war. Josef Förg erhielt ein Diplom für 25-jährige Tätigkeit als Kassier und Zeugwart.
Herr Dr. Hausladen bildete unentgeltlich je zwei Mitglieder der Feuerwehren Hohenschäftlarn, Ebenhausen und lcking im Sanitätsdienst aus.
Am 12 November feierte Bayern die Thronbesteigung und Landeshuldigung seiner Majestät König Ludwig III. In der Pfarrkirche fand ein Pontifikalamt mit Tedeum statt. Beim anschließenden Frühschoppen im Saale der Klosterbrauerei hielt Hochw. H. Pater Maurus eine patriotische Festrede mit einem Hoch auf seine Majestät. Neben den Feuerwehren Schäftlarn und Hohenschäftlarn beteiligten sich der Veteranen- und Kriegerverein, der Burschenverein und die Gemeindeverwaltung Schäftlarn.
Der Erste Weltkrieg brach am 1. August aus.
Wegen der Einberufung sämtlicher Verwaltungsrats- und Ausschussmitglieder der FF Hohenschäftlarn zum Heeresdienst, mussten sich die alten Verwaltungsratsmitglieder wieder zum Dienst stellen
Am 26. Februar wurde in Wolfratshausen zum erstenmal der vom Landesausschuss vorgeschriebene Kommandantentag abgehalten.
Der diesjährige Feuerwehrverbandstag fand am 03. Juni in Hohenschäftlarn statt.
Der Erste Weltkrieg ist beendet.
Auf Einladung des Bezirksausschussmitgliedes Herrn Bauer aus Ebenhausen
wurde am 9 Juni eine Besprechung durchgeführt, die die Gründung eines
Fonds für kriegerbeschädigte Feuerwehrkameraden zum Ziele hatte.
Die FF Hohenschäftlarn zählte 107 aktive und 18 außerordentliche Mitglieder. Sie hielt vier Gesamt-, vier Steiger- und vier Spritzenübungen ab. Neben der alljährlich stattfindenden Generalversammlung und Verwaltungssitzung wurde 1919 in Hohenschäftlarn eine Chargistenversammlung einberufen.
Dem Veteranen- und Kriegerverein wurden auf Antrag 100 Mark von der FF Hohenschäftlarn zum Bau eines Kriegerdenkmals bewilligt.
Hochwasser Kloster Schäftlarn am 31. Juli 1924
Am 19. Juli wurde das 50-jährige Gründungsjubiläum der Feuerwehren Ebenhausen und Hohenschäftlarn gemeinsam gefeiert. Nach der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal folgte der Marsch zur Pfarrkirche, in der eine heilige Messe zelebriert wurde. Nach verschiedenen Ansprachen im Gasthaus Friedinger überreichte Bürgermeister Böck Ehrendiplome an fünf Gründungsmitglieder. In Ebenhausen wurde eine Gesamtübung abgehalten. Anschließend traf man sich im Postsaal danach ging es mit Musik zum Gasthaus Kapuziner, wo der Ball stattfand.
Die Feuerwehr Hohenschäftlarn um 1925
Verdiente Veteranen 19. Juli 1925
Wie schon 1911, als die FF Ebenhausen Geld für eine neue Leiter brauchte, so wurde auch 1929 zur Anschaffung einer Motorspritze bei Ebenhausener und Schäftlarner Bürgern eine Sammlung durchgeführt, die sehr ergiebig war. Unter anderen spendete Herr Geheimrat Lechner und die Abtei Schäftlarn je 100 Mark, dreizehn Bürger gaben je 50 Mark. Insgesamt gingen 1185 Mark ein.
Bei der Hohenschäftlarner Generalversammlung vom 1. Januar wurden für den verunglückten Kameraden Michael Loth 48,17 Mark gesammelt. Der Betrag wurde ihm sofort ausgehändigt.
Die Feuerwehr Hohenschäftlarn 1930
Bei der Generalversammlung in Hohenschäftlarn am 21. Februar überreichte Bürgermeister Böck dem Vorstand Anton Fischer ein Ehrenzeichen für 40-jährige Dienstzeit.
In der Hohenschäftlarner Generalversammlung vom 1. Januar wurde
beschlossen, dass bei unentschuldigtem Fernbleiben von den Übungen eine
Strafe von 50 Pfennig erhoben wird. Wer sich entschuldigt, muss 25 Pfennig
bezahlen. Bei Krankheit entfällt die Strafe.
Kommandant Kreitmair regte an, bei der Gemeinde einen Antrag zu
stellen, wonach für Hausbesitzer, die nicht der Feuerwehr angehören, die
Feuerschutzabgabe eingeführt werden soll.
Vom 16. bis 23. September wurde in ganz Deutschland die
Feuerschutzwoche abgehalten. Die Veranstaltungen am 23. September, dem
Haupttag, wurden von den Feuerwehren Hohenschäftlarn, Ebenhausen und
Icking gemeinsam durchgeführt. Nach dem Gottesdienst im Kloster
Schäftlarn erfolgte die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal in
Ebenhausen. Danach fand in Hohenschäftlarn eine Löschübung statt.
Die FF Hohenschäftlarn zählt 166 Mitglieder und hielt im Laufe des
Jahres sechs
Übungen ab. Zur Erfassung aller wehrpflichtigen Männer im Ortsbereich
wurde ab
1. Januar wieder die Pflichtfeuerwehr eingeführt.
Als Auszeichnung für 25-jährige und 40-jährige Dienstzeit bei der
Feuerwehr wurde das Reichsfeuerwehrehrenzeichen I. und II. Klasse
eingeführt.
Das 70-jährige Bestehen feierte der Bayerische Landesfeuerwehrverband
am 13. April. Im November desselben Jahres wurde per Erlass des
Feuerlöschgesetzes die Organisation aufgelöst.
Ab hier sind die Eintragungen nur sehr spärlich, infolge des laufenden Zweiten Weltkriegs.
Auf Anordnung wurde der Verwaltungsrat der FF Hohenschäftlarn
aufgelöst, die Vorstandschaft trat zurück, die Feuerwehren wurden der
deutschen Polizei eingegliedert und der Kommandant übte die alleinige
Befehlsgewalt aus. Es wurde ein Löschtrupp aufgestellt, der verpflichtet
wurde, sich bei Fliegerangriffen auf München im Katastrophenfall bei
Lösch- und Bergungsarbeiten zu beteiligen.
Während des Krieges kam dieser Trupp gemeinsam mit Feuerwehrmännern
der FF Ebenhausen ungefähr bei 41 Einsätzen in München zum Einsatz.
Infolge dauernder Einberufungen ging der Stand der aktiven Mannschaft
der FF Hohenschäftlarn bis April 1945 auf ca. 12 bis 15 Mitglieder
zurück.
Das Ende des Zweiten Weltkrieges, am 30. April marschierten die Amerikaner in die Gemeinde Schäftlarn ein.
Am 24. Februar berief Kommandant Josef Dellinger in Hohenschäftlarn eine Jahresversammlung ein, um die Wehr neu aufzustellen. Der ehemalige Schriftführer Anton Oberrieder gedachte der sechzehn im Krieg gefallenen und an den Folgen des Krieges verstorbenen Mitglieder der FF Hohenschäftlarn, sowie der vermissten und in Kriegsgefangenschaft befindlichen Kameraden. Kommandant Dellinger gab bekannt, dass es ihm unter Mithilfe der Gemeinde gelungen sei, ein Sanitätsauto als Mannschaftswagen sowie zwei komplette Motorspritzen mit Schlauchmaterial (1 Robel Kraftspritze und 1 Magirus Goliath III TS 800, Lieferscheine vorhanden) zu beschaffen. Eine Motorspritze sollte nach Überholung dem Löschzug Neufahrn übergeben werden.
Am 1. April wurde für alle feuerwehrpflichtigen Männer, die keinen aktiven Dienst leisten, eine jährliche Feuerschutzabgabe an die Gemeinde in Höhe von 5,-- DM eingeführt.
Das 75-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehren Hohenschäftlarn, Ebenhausen und Neufahrn wurde am 12. November gemeinsam gefeiert. Nach dem Festgottesdienst mit Ansprache des Hochwürdigen Abtes Dr. Sigisbert Mitterer erfolgte die Ehrung der Gefallenen und Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal in Ebenhausen durch den Ehrenvorstand der FF Ebenhausen Josef Pauli. Anschließend überreichte Kreisbrandinspektor Finsterwalder die Ehrenurkunden für langjährige Dienstzeit. Ein gut besuchter öffentlicher Tanz im Gasthof zur Post in Hohenschäftlarn beschloss die Feier des Tages.
Zufrieden zeigte man sich in Hohenschäftlarn, weil im neu erbauten Feuerhaus Fahrzeuge und Gerät ordnungsgemäß untergebracht werden konnte.
Altes Feuerwehrgerätehaus
Neues Feuerwehrhaus
Am 1. April wurde der Ortsteil Neufahrn in die Gemeinde Wangen eingegliedert. Der Löschzug Neufahrn schied aus der FF Hohenschäftlarn aus und wurde der FF Wangen angeschlossen.
In Neufahrn wurde am 19. Juli die Standarte der Feuerwehr geweiht. Auf
Antrag übernahm die FF Hohenschäftlarn die Patenschaft. Die Feuerwehr
beteiligte sich an den Feierlichkeiten und ließ durch Fräulein Lieserl
Strobl das Fahnenband überreichen.
Dem Antrag der Klostergutverwaltung Schäftlarn auf Eingliederung
einer eigenen Löschgruppe in die FF Hohenschäftlarn wurde vorbehaltlich
der Zustimmung der Gemeinde stattgegeben.
Die Gesamtmitgliederzahl der FF Hohenschäftlarn beträgt 69 Mitglieder.
Übung mit der Magirus Motorspritze in den 50 er Jahren
Links mit der Fackel: J. Kreitmair, Kommandant
Franz Maier wird zum Kreisbrandmeister für den Landkreis Wolfratshausen ernannt. Er ist damit bis heute der ranghöchste Feuerwehrmann der Gemeinde Schäftlarn.
Das lang bestellte LF 8 von Ziegler in Giengen, Marke Opel Blitz, konnte Bürgermeister lllsung am 25. Juli der FF Hohenschäftlarn übergeben. Bei der Übergabe waren auch Kreisbrandinspektor Fagner und Vertreter der Lieferfirma anwesend. Das Ereignis wurde nach einer Saugprobe an der Isar im Gasthaus Dröscher bei einem geselligen Beisammensein gefeiert.
Anbringung einer Luftschutzsirene auf dem Dach des Gasthofes Dröscher,
die dreimal so laut ist, als jene auf dem ehemaligen Polizeigebäude im
Unterdorf.
Die Weihe des neuen LF 8 fand am 5. Mai statt. Nach einem Gottesdienst
für die verstorbenen Mitglieder nahm Hochwürden Pfarrer Hof die Segnung
des geschmückten Fahrzeuges vor. Anschließend gab es eine kleine Feier
im Gasthaus Schlee und einen abendlichen Feuerwehrball im Kapuzinersaal.
Die schon 70 Jahre alte Wasserversorgung im Ort soll für rund 2
Millionen (!) DM vollständig erneuert werden.
Am 9. Oktober wurde bei Ziegler in Gierigen die neu bestellte
Tragkraftspritze TS 8/8 abgeholt. Die Wehr verfügte nun über ein LF 8
mit Frontpumpe und eine TS 8/8.
Vom 8. bis 20. Dezember stellte die FF Hohenschäftlarn eine Brandwache
bei den Filmarbeiten zum Film »Törless", der im Speichergebäude
des Klosters aufgenommen wurde. Hierfür wurde die TS 8/8 mit Saugleitung
(aus dem aufgestauten Küchenbach), 3 B-Schläuche, 3 C-Schläuche, 5
Pulverlöscher und 1 Kübelspritze vorgehalten. Immer 2 Mann waren den
ganzen Tag vor Ort. Hier konnten sich auch die neu beschafften Funkgeräte
bewähren.
Dank freiwilliger Spenden konnte 1965 die Standarte erneuert sowie
Werkzeuge und Geräte ergänzt werden. Auch der Bestand an Gala-Uniformen
wurde aus eigenen Mitteln aufgestockt.
Am 5. März wurde auf Veranlassung der Gemeinde an den höchsten
Stellen im Ort eine Druckprüfung der Unterflurhydranten durchgeführt,
welche ergab, dass der Wasserdruck viel zu niedrig ist.
Die erste Übung mit den neu angeschafften Atemschutzgeräten konnte am
25. September durchgeführt werden.
Eine Brandwache für Dreharbeiten zu einem amerikanischen Kriegsfilm musste
vom 31. Juli bis zu 1. August gestellt werden. Der Film wurde am
Schäftlarner Klosterberg gedreht und ein Eingreifen war mehrere Male
erforderlich.
Eine Aussprache bezüglich der Zusammenlegung der Wehren
Hohenschäftlarn und Ebenhausen fand am 2. November statt. Das Resultat
war folgendes:
1. Die Wehr von Ebenhausen ist bereit, sich beim Vorhandensein eines
sich an zentraler Stelle befindlichen Gerätehauses mit Hohenschäftlarn
zu einer gemeinsamen Wehr zusammenzuschließen.
2. Durch Zuweisung der Zuständigkeit der nunmehr bald fertiggestellten
Autobahn A 95 ist für den hiesigen Bereich die Bereitstellung eines
Tanklöschfahrzeuges notwendig geworden.
3. Die Unterstellung im Gerätehaus von Hohenschäftlarn kann ebenso
wenig wie in Ebenhausen erfolgen, da kein Platz vorhanden ist.
4. Es sollte also an zentraler Lage ein genügend großes Feuerwehrhaus
entstehen, um den Erfordernissen der Zeit gerecht zu werden, sowie die
beiden Wehren zu einer einzigen zusammenlegen zu können.
Bei der Jahreshauptversammlung am 3. Januar gab der 2. Bürgermeister Magerl bekannt, dass die Vereinigung beider Wehren noch nicht möglich sei, da die Voraussetzungen (Grundstück) dafür fehlten. Die Gemeinde hält in diesem Jahr einen Betrag von 200.000,-- DM für die Anschaffung eines gemeindlichen Grundstücks zurück.
Bei der Jahreshauptversammlung am 3. Januar wurde folgendes bekanntgegeben. Für die Unterstellung des gewünschten Tanklöschfahrzeuges habe die Gemeinde eine Rücklage von 85.000,-- DM im Haushaltsplan vorgesehen, um auf dem Rathausgrundstück (!) geeignete Garagen erstellen zu können. Kreisbrandinspektor Fagner teilte mit, dass es Absicht des Landkreises sei, in jedem Kreisbrandmeister-Bereich ein TLF zu stationieren. Deshalb käme auch für Hohenschäftlarn ein solches Fahrzeug in Frage, wofür sich der Kreisbrandrat besonders einsetzen würde. Ob die Beschaffung allerdings noch für 1971 möglich sei, wäre sehr fraglich.
Auf der Jahreshauptversammlung am 2. Januar gibt der 2. Bürgermeister Magerl bekannt, dass die Planung bezüglich der Fahrzeughalle auf dem Rathausgrundstück fertig sei. Es hänge nur noch von einem entsprechenden Beschluss des Gemeinderates ab, mit dem Bau beginnen zu können.
Bürgermeister Illsung schlug bei der Jahreshauptversammlung am 5.
Januar als provisorische Unterkunft für die Feuerwehrfahrzeuge nochmals
den Gemeindehof vor, bis ein zentrales Gerätehaus fertiggestellt sei. Die
Hallen könnten dann dem gemeindlichen Fuhrpark zur Verfügung gestellt
werden. Dies lehnte der 3. Bürgermeister Blobner ab und schlug als
Standort das Grundstück südlich des Sportplatzes an der Jahnstraße vor.
Am 17. März fand ein Treffen der beiden Wehren Hohenschäftlarn und
Ebenhausen bezüglich der Zusammenlegung und dem Stand der Baumaßnahmen
des Feuerwehrhauses statt. Hier gab es auch eine erste Besprechung über
die 100-Jahr-Feier, die gemeinsam begangen werden soll.
Erstmals fand eine gemeinsame Jahreshauptversammlung der beiden Wehren
Hohenschäftlarn und Ebenhausen am 6. Januar statt.
Der 25. März wurde zu einem wichtigen Markstein in der Geschichte der
FF Hohenschäftlarn. Das von der Gemeinde seit langem bestellte
Tanklöschfahrzeug 16/25 auf Mercedes Benz 1113 konnte bei der Fa. Ziegler
abgeholt und in den Einsatzdienst gestellt werden. Das Fahrzeug kostete
damals stolze 170.000,-- DM, von denen 70.000,-- DM an Zuschüssen gezahlt
wurden. Um das Fahrzeug unterzustellen wurde eine Toreinfahrt des
Feuerwehrhauses erweitert und mit einem neuen Holztor versehen.
Das 100-jährige Bestehen der Ortswehren Hohenschäftlarn und
Ebenhausen wurde in einer Festwoche vom 7. bis 11. Mai in einem Bierzelt
gefeiert.
Gruppenbild FF Hohenschäftlarn und FF Ebenhausen
Festzug
Am 18. Oktober lud Bürgermeister Rühmer den Kommandanten Liebner und
seinen Stellvertreter Arnold mit Vorstand Böck zu einer Besprechung in
die Gemeindeverwaltung ein. Bei dieser Gelegenheit erfuhr die Wehr
überraschend von dem Plan, beide Ortswehren in das von der Gemeinde
erworbene Anwesen Neff in Ebenhausen zu verlegen. Im Hinblick auf diese
Entscheidung des Gemeinderates erklärte der stellvertretende Kommandant
Balthasar Arnold zwei Tage später, am 20. Oktober, seinen Rücktritt.
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung, die auf Einladung von
Bürgermeister Rühmer erfolgte, fand am 22. November im Gasthaus
Dröscher statt. Hier wurden die Gründe vorgetragen, die den Gemeinderat veranlasste, die Verlegung beider Wehren in das ehemalige Neff-Anwesen zu
beschließen.
Bei der Jahreshauptversammlung am 6. Januar teilte Bürgermeister
Rühmer mit, dass für beide Wehren je 15 Funkwecker bestellt wurden.
Außerdem erklärte er, dass der Umzug in das ehemalige Neff-Anwesen nur
als Zwischenlösung gedacht sei, der Bau eines zentralen Gerätehauses
werde weiter vorangetrieben. Kommandant Liebner schlug, auch in Hinsicht
auf die Hilfsfrist, die in Hohenschäftlarn bei einem Umzug nicht mehr
gewährleistet wäre, einen Beschluss über die Verlegung mit den
anwesenden Mitgliedern vor, der erkennen ließ, wer den Umzug befürworte
und wer nicht. Dies scheiterte jedoch aufgrund eines Einsatzes auf der A
95 und der deswegen nur 14 anwesenden Mitgliedern.
Am 4. März wurde eine Ausschusssitzung anberaumt, bei der KBM Binder,
KBI Vetterl und KBM Kirchmayer anwesend waren. Auch hier ging es wieder um
den Umzug nach Ebenhausen und es sollte in einer schriftlichen Abstimmung
ergründet werden, wie viele nach Ebenhausen mitgehen würden. Die
Abstimmung ergab eine eindeutige Mehrheit für den Verbleib in
Hohenschäftlarn. Von den anwesenden 38 Mitgliedern stimmten zwei Drittel
gegen die Verlegung.
Bei der Frühjahrsversammlung am 14. April im Gasthof Schlee schlug
Vorstand Böck vor, nach dem Rücktritt von Balthasar Arnold wieder einen
stellv. Kommandanten zu wählen. Als geeigneter Kandidat wurde Franz Maier
vorgeschlagen, der daraufhin auch einstimmig gewählt wurde. Franz Maier
behielt es sich aber vor, das Amt nur solange auszuüben, wie beide
Fahrzeuge weiterhin in Hohenschäftlarn stünden. Bürgermeister Rühmer
empfahl der Hohenschäftlarner Wehr das Gerätehaus als Übergangslösung
zu akzeptieren, die Planungen für das zentrale Feuerwehrhaus liefen
weiter
Faschingsumzug am 24.02.1977
Anlässlich der 1200-Jahr-Feier in Schäftlarn fand eine Fahrzeugschau und eine Vorführung einiger Einsatzbeispiele im Schulhof Ebenhausen
Zu Besuch nach Hohenschäftlarn kam am 29. April die FF Rettenschöß aus Tirol in Österreich.
Am 10. August weihte man das neue Fahrzeug der befreundeten FF Rettenschöß in Tirol.
Das Thema eines zentralen Gerätehauses schien endgültig beigelegt zu
sein. Bürgermeister Rühmer teilte während der Jahreshauptversammlung am
4. Januar mit, dass eine Besichtigung zur Erweiterung des
Hohenschäftlarner Gerätehauses vereinbart sei.
Die Besichtigung des Gerätehauses wurde dann auch am 13. April durch
KBR Vetterl und Vertreter des Landkreises, Bürgermeister Rühmer und
Gemeinderäte durchgeführt.
Bürgermeister Rühmer gab am 17. Januar bekannt, dass eine finanzielle Rücklage für den Ausbau des Gerätehauses bereitgestellt sei.
Das Jahr 1983 war geprägt von einer Serie von Großbränden, die
allesamt auf Brandstiftung zurückzuführen waren. Zwischenzeitlich wurde
von besorgten Bürgern eine "Sicherheitswache" ins Leben
gerufen, die nachts durch den Ort patrouillierte.
Angefangen hat es am 14. März mit dem Brand eines Heustadels in der
Pupplinger Au.
Am 15. März 23:30 Uhr der erste Großbrand beim Humplhof in
Hohenschäftlarn. Die gesamte Scheune mitsamt Stroh- und Futtervorrat,
sowie den landwirtschaftlichen Geräten wurden zerstört. Alle Feuerwehren
von Grünwald bis Wolfratshausen waren im Einsatz.
Ein Gartenhaus in Ebenhausen brannte am 18. März um 1:35 Uhr früh.
Wieder nur drei Tage später am 21. März kam es zum nächsten
Großbrand im Gut Schwaige in Ebenhausen. Bis auf das Wohnhaus und die
ehemaligen Stallgrundmauern brannte alles nieder. Viele Möbel und
Antiquitäten wurden ein Raub der Flammen.
Das erste Mal in der Geschichte der FF Hohenschäftlarn wurde am 15.
Januar bei der Jahreshauptversammlung neben dem Vorstand ein
Stellvertreter gewählt. Dies war Ludwig Zambelli. Bürgermeister Rühmer
bestätigte die erteilte Baugenehmigung für den Umbau des Gerätehauses
und die Bereitstellung der dafür zunächst vorgesehenen finanziellen
Mittel in Höhe von 353.000,-- DM. Der Erweiterungsbau wurde notwendig, da
der Gemeindeunfallversicherungsverband feststellte, dass im bestehenden
Gerätehaus aufgrund der beengten Platzverhältnisse ein ordnungsgemäßer
Feuerwehrbetrieb im Sinne der UVV nicht oder nur bedingt möglich ist.
Die Umbauarbeiten begannen sodann am 2. Mai. Von nun an war für viele
Feuerwehrkameraden am Samstag Arbeit am Gerätehaus angesagt.
Das Richtfest am erweiterten Gerätehaus wurde am 16. Juli gefeiert und
die neuen Tore wurden rechtzeitig vor dem Winter am 11. Oktober
eingesetzt.
Der provisorische Unterstand der Fahrzeuge und Mannschaftsausrüstung
im Gemeindehof konnte am 27. Oktober aufgelöst werden und man konnte in
das neu umgebaute Haus einziehen. Insgesamt wurden ca. 1900 Stunden in
Eigenleistung durch Feuerwehrmänner für den Umbau aufgewandt.
Bei der Jahreshauptversammlung gab Bürgermeister Rühmer bekannt, dass
der Umbau des Gerätehauses den Betrag von 400.000,-- DM veranschlagte.
Eine alte Holzdrehleiter, die in der Gegend von Starnberg aufgespürt
worden war, konnte am 19. Februar, liebevoll restauriert, fertiggestellt
werden.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wurde dann am 9. März die
alte Florianshütte gegenüber dem Gerätehaus abgebaut und nach Eurasburg
verkauft.
Am 18. und 19. Mai wurde das umgebaute Gerätehaus mit einem Tag der
offenen Tür eingeweiht.
Auf Wunsch wurde bei der Jahreshauptversammlung am 22. Februar erstmalig ein offizieller Vertrauensmann gewählt. Es war dies Kurt Zimmer.
Das 125-jährige Bestehen feierte unser Patenverein, die FF Starnberg am 17. Mai
Am 8. und 9. Januar konnte die FF Hohenschäftlarn ihr neues LF 8 auf Mercedes Benz 814 bei der Fa. Ziegler in Giengen abholen. Erstmalig verfügte nun eine Schäftlarner Feuerwehr über einen Rettungssatz, der bei den Einsätzen auf Autobahn und Bundesstraße auch dringend benötigt wird.
Fahrzeugübergabe bei der Fa. Ziegler
Ende Februar wurde das alte LF 8, Opel Blitz, an eine Privatperson nach
lrschenhausen verkauft.
Die Weihe des neuen LF 8 fand am 24. April unter Beteiligung der
umliegenden Feuerwehren und der FF Rettenschöß/Tirol statt.
Weihe des Löschfahrzeuges - LF 8
Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Erich Rühmer an den Kommandanten Peter Bernhardt
Zur Einweihung der von uns gestifteten, vollrestaurierten Holzdrehleiter wurde die FF Hohenschäftlarn am 3. Mai von der FF Gräfelfing eingeladen.
von links nach rechts (G = Gräfelfing / H = Hohenschäftlarn)
Dr. Eberhard Reichert (1. Bürgermeister G), Peter Bernhard (1.
Kommandant H), Michael Hecker (G&H), Udo Beck (G), Walter Markgraf (1.
Vorstand G), Klaus Maier (Gerätewart H), Peter Meier (2.
Kommandant H), Martin Ebner, Wolfgang Huber (Restaurator), Robert Bliemei
(G), Gerhard Fuchs (G), Tassilo Fischer (2. Kommandant G), Andreas Fuchs
(Kassier G), Wolfgang Summer (KBM und 1. Kommandant G), Gerhard
Regensburger (Gerätewart G)
Das neue Gerätehaus der FF Icking, deren Partnerwehr Hohenschäftlarn ist, wurde am 9. Juli eingeweiht.
Franz Maier wurde am 18. Mai beim Kreisfeuerwehrtag für 40-jährige
Zugehörigkeit der Wehr geehrt.
Am 27. Juli wurde Franz Böck, ehemals langjähriger Vorstand, von
Vorstand Benno Ecker zum Ehrenmitglied ernannt.
Franz Böck
Kreisbrandrat Egon Ettl befürwortete bei der Jahreshauptversammlung am
12. Januar ausdrücklich die Anschaffung eines Sicherungshängers für die
Autobahn. Auslöser hierfür war ein Unfall, bei dem ein Autofahrer auf
der A 95 in die Absperrung der FF Hohenschäftlarn raste.
Am 08. Oktober traf dann der Autobahnsicherungsanhänger ein, der
komplett vom Verein beschafft und bezahlt wurde!
Franz Maier, langjähriger Kommandant und Kreisbrandmeister wurde am
18. Dezember vom aktiven Dienst verabschiedet.
Am 20. Juni richtete die FF Hohenschäftlarn erstmalig die Sonnwendfeier aus. Sie wird zu einer der bedeutendsten Feiern.
Ein Freundschaftsspiel (Fußball) gegen die Polizeiinspektionen Pullach und Grünwald fand am 3. August statt. Schlusspfiff gab es allerdings keinen, kurz vor Spielschluss gingen die Funkwecker.
Eine Änderung der Vereinssatzung gab es am 4. Februar. Sie besagt, dass
Jugendliche nun schon mit 14 Jahren in den Feuerwehrverein eintreten
dürfen.
Die Fahrzeugweihe des neuen Feuerwehrfahrzeuges der FF Rettenschöß
fand am 18. Juni statt.
Die lnformationszeitschrift "Florian Hohenschäftlarn" wurde herausgebracht und an 1200 Haushalte in Hohenschäftlarn verteilt.
Der erste Kreisjugendfeuerwehrtag wurde am 11. Oktober in Hohenbrunn veranstaltet.
Bei der Jahreshauptversammlung. am 30 Januar verabschiedete sich KBI
Rudolf Kirchmayer bei allen Anwesenden vom aktiven Feuerwehrdienst.
Am 30. Januar, 29. Mai und 22. August wurden Mitgliederversammlungen
abgehalten, bei denen verschiedene Satzungsänderungen der Vereinssatzung
zur Eintragung in das Vereinsregister beschlossen werden mussten.
Die Eintragung in das Vereinsregister wurde am 15. November bestätigt.
Es erfolgte die Umbenennung des Vereinsnamens in "Freiwillige
Feuerwehr Hohenschäftlarn e. V.". Die Vereinsregisternummer des
Amtsgerichts München lautet: VR 16297. Die Führung des Vereins heißt
nun Vorstand undnicht mehr Vorstandschaft, die Bezeichnung 1.
oder 2. Vorstand weicht dem Namen Vorsitzender oder
stellvertretender Vorsitzender.
Die Vorbereitungen zur 125-Jahr-Feier im Jahr 2000 stehen im Vordergrund der Vereinsaktivitäten.
Gleich am 26.01. geschah am Bahnübergang
Irschenhausen ein schwerer Verkehrsunfall, in dem ein PKW und eine S-Bahn
verwickelt waren. Der PKW fuhr trotz Rotlicht über den Bahnübergang und
wurde von der herannahenden S-Bahn seitlich erfasst. Der Insasse des PKW
konnte nur noch tot aus dem Fahrzeug befreit werden, der Zugführer erlitt
einen Schock. Die unverletzten Passagiere der S-Bahn wurden von
Feuerwehrleuten aus Icking, Wolfratshausen, Ebenhausen und Hohenschäftlarn
zur Betreuung ins Gerätehaus nach Ebenhausen gebracht.
Ein ungewöhnlich heftiges
Gewitter mit Platzregen sorgte am 04.05. für insgesamt fünf Einsätze in
Hohenschäftlarn. Mehrere Blitze schlugen innerhalb kurzer Zeit in ein
Trafo-Haus, ein Wohnhaus und in einen Baum, der umfiel und den Blitz in
ein weiteres Wohnhaus lenkte, ein. In dem Wohnhaus in der Aufkirchner Straße
entstand großer Sachschaden in einer Dachwohnung und in der darunter
liegenden Garage. Die Wohnung musste geräumt und die Garage mit Baustützen
abgestützt werden
Vom 6 bis zum 9 Juli feierten wir, in einem Festzelt an der
Zechstraße, zusammen mit der freiwilligen Feuerwehr
Ebenhausen-Schäftlarn das 125-jährige Gründungsfest. Obwohl es Petrus
an diesen Tagen nicht besonders gut mit uns meinte war die Stimmung unter
beiden Wehren spitze. Am Anfang sah es so aus als würde jeder in seiner
Hälfte feiern. Die einen links die anderen rechts. Aber nach einigen
wohlschmeckenden Stimmungsbrechern löste sich dies in Wohlgefallen auf
und es wurde ein wunderbares Fest. Ja wir konnten sogar nach den
Festivitäten zwei neue passive Mitglieder aus der FF Ebenhausen bei uns
begrüßen! Man kann sagen das die Kameradschaft durch die Vorbereitungen,
die Zusammenarbeit und das Fest, enorm gestärkt wurde.
Obere Reihe: J. Metz, J. Dichtl, A. Ertl, A. Huber, D. Hinss, A. Lohse, M. Müller, G. Sandner, M. Steigenberger
Mittlere Reihe: K. Maier, J. Böck, Chr. Doll, M. Fuchs, S. Lohse, A.v. Hauenschild, T. Gollasch, W. Chlouba, N. Gollasch, C. Reindl
Untere Reihe: D. Buck, G. Reindl, S. Hiss, K. Zimmer, A. Gollasch, M. Buck, B. Ecker, F. Maier, F. Böck sen., B. Irmer
Am 10. Juni feierte unsere
Partnerfeuerwehr aus Rettenschöß in Tirol ihr 80-jähriges Bestehen.
Eine Delegation aus Hohenschäftlarn war bei den Feierlichkeiten an diesem
Tag dabei und gratulierte standesgemäß.
Das Jahr war natürlich durch die
verheerenden Terroranschläge in New York und Washington geprägt. Bei dem
Anschlag auf die Twin-Towers von New York sind 343 Feuerwehrleute in Erfüllung
ihrer Pflicht und im Einsatz für das Leben anderer ums Leben gekommen.
Das Geschehene ging auch an den Feuerwehrleuten in Hohenschäftlarn nicht
spurlos vorbei. An beiden Feuerwehrfahrzeugen wird wochenlang ein
Trauerflor mitgeführt. Die Anschläge und die verstorbenen
Feuerwehrkameraden werden uns immer im Gedächtnis bleiben!
Im stillen Gedenken an die verstorbenen Kameraden des 11. Septembers.
Als geschmacklose Nachwirkung der Terroranschläge kam es in "Mode" auch in Deutschland Briefumschläge mit weißem Pulver, das dem biologischen Kampfstoff Anthrax (Milzbrand) ähnlich sah, zu verschicken. Eine der ersten Verdachtsfälle in ganz Bayern gab es am 15.10. in Ebenhausen. Die FF Hohenschäftlarn war mit den Wehren aus Ebenhausen und Pullach und dem ABC-Zug München-Land unter der Leitung von KBI Vielhuber und KBM Rauscher im Einsatz. Der Verdachtsfall bestätigte sich nicht.
Einen kuriosen Suizid beging eine
Person am 02.09. im Forstenrieder Park nahe der Autobahn A 95. Die Person
bestieg einen Strommasten einer Überlandleitung, fasste an die
Stromleitung und blieb auf einem Ausleger in ca. 20 m Höhe liegen. Drei
Stunden wurden zur Bergung der Person mittels Drehleiter durch die
Feuerwehren Baierbrunn und Hohenschäftlarn benötigt. Die Stromleitung
musste durch das Stromversorgungsunternehmen abgeschaltet und geerdet
werden.
Den ersten Großeinsatz in diesem Jahr gab es am Freitag, den 18.10. bei einem Dachstuhlbrand am
Eichendorffweg. Zuerst wurde um 21.37 Uhr nur die FF Hohenschäftlarn mit
dem Stichwort "Soll Dachstuhl brennen" alarmiert. Es stellte
sich jedoch schon bei der Anfahrt heraus, das der Dachstuhl bereits in
Vollbrand stand, der Feuerschein war von Weitem zu sehen. Aufgrund dessen
wurde durch den Einsatzleiter "Alarmstufe 3" ausgelöst. Im
Einsatz waren die Feuerwehren Ebenhausen, Neufahrn, Baierbrunn, Pullach,
der ABC-Zug München-Land, der ELW 2 des Landkreises sowie KBI Vielhuber
mit insgesamt 85 Feuerwehrleuten. Einsatzende war erst gegen 3.01 Uhr.
Ein weiterer Großeinsatz hielt die Feuerwehr am 29.10. beim Großbrand in der
Fa. Peroxid in Höllriegelskreuth in Atem. Nach einer heftigen Explosion
gegen 1.12 Uhr wurde auch die FF Hohenschäftlarn alarmiert. Bei
Eintreffen am Einsatzort wurden die Feuerwehrleute mit mehreren
Verpuffungen begrüßt. Insgesamt 20 Explosionen, kilometerweit zu hören,
löste ein Betriebsunfall aus. Wegen der starken Hitzeentwicklung am
Brandherd, einer Produktionshalle in der mit Chemikalien verunreinigtes
Wasser gefiltert wird, konnte die Ausrüstung teilweise nur in 30 m
Entfernung aufgebaut werden. Mit Wasser-Schaum-Werfern und einem
umfassenden Löschangriff unter Atemschutz gelang es, den Großbrand
einzudämmen und ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude zu
verhindern. Zu dem Großaufgebot der Rettungskräfte gehörten neben der
FF Hohenschäftlarn die Werksfeuerwehren Peroxid und Linde sowie Wehren
aus Pullach, Grünwald, Oberhaching, Unterhaching, Straßlach, Neuried,
Baierbrunn, der ABC-Zug München-Land und der ELW 2 des Landkreises.
Geleitet wurde der Einsatz durch KBR Fritz, KBI Vielhuber und KBM
Rauscher. Rund 250 Feuerwehrleute waren bis 6.30 Uhr im Einsatz. Der
Sachschaden betrug weit mehr als zehn Millionen Euro, verletzt wurde glücklicherweise
niemand. 20 Mitarbeiter konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Brandursache war vermutlich ein Behälter mit extrem brennbarem Peroxid,
der geplatzt war und damit die Explosion auslöste. KBM Rauscher lobte
nach dem Einsatz die hervorragende Zusammenarbeit der verschiedenen
Wehren.
Großbrand Fa. Peroxid
Ein schwerer Verkehrsunfall
ereignete sich am 16.03. auf der Autobahn A 95 Richtung
Garmisch-Partenkirchen, bei km 18. Eine Chevrolet Corvette geriet aufgrund
überhöhter Geschwindigkeit ins Schleudern, durchbrach die
Mittelleitplanke und kam auf die Gegenspur. Daraufhin schleuderte der PKW
nochmals in die Mittelleitplanke und raste unter dieser noch meterweit
durch, bevor der Wagen unter der Leitplanke zum Stehen kam. Das Dach des
PKW wurde komplett zerstört, der Fahrzeuglenker war sofort tot, die
Beifahrerin wurde schwer verletzt. Die Beifahrerin konnte durch den
Rettungsdienst befreit werden, der Fahrer musste mittels Rettungsspreizer,
-schere und – zylindern von der FF Hohenschäftlarn befreit werden.
Hierbei gab es große Schwierigkeiten mit dem Kohlefasermaterial, aus dem
der PKW verarbeitet ist. Wie beim Öffnen einer Thunfischdose rollte sich
das Material beim Einsatz des Rettungsspreizers auf.
Ein weiterer schwerer
Verkehrsunfall geschah am 05.04. gegen 22.03 Uhr ebenfalls auf der A 95 in
Fahrtrichtung München bei km 6,5. Zwei PKW gerieten offenbar aufgrund
eines Wettrennens aneinander. Ein Mercedes C-Klasse prallte mit hoher
Geschwindigkeit gegen die Leitplanke einer Autobahnbrücke und fing sofort
Feuer. Nur das schnelle Eingreifen von einem Unfallzeugen rettete dem
Fahrer das Leben, da das Fahrzeug auf der Seite zum Liegen kam. Der zweite
PKW, ein Fiat Stilo, raste über die Leitplanke und stürzte die
Autobahnbrücke herunter. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der
Motorblock aus dem Fahrzeug gerissen. Wie durch ein Wunder kam hierbei
keiner zu Tode. Die drei schwer verletzten Insassen und eine leicht
verletzte Person wurden durch die First-Responder der FF Hohenschäftlarn
bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes versorgt. Die FF Neufahrn bekämpfte
den Brand des Mercedes. Bis 2.39 Uhr waren beide Wehren mit Ausleuchten,
Sicherungs- und Bergungsarbeiten und Absperrmaßnahmen beschäftigt.
Am 29.06. feierten die Bürger der gesamten Gemeinde Schäftlarn die Gründung
des Ortes vor 1225 Jahren. Bei einem Dorffest wurden im ganzen Ortsteil
Hohenschäftlarn verschiedene Veranstaltungen und Attraktionen der
Ortsvereine angeboten. Die Feuerwehren Hohenschäftlarn, Ebenhausen und
Neufahrn zeigten im Ratshaushof ihr Können und ihre Einsatzausrüstung.
Bei Schauübungen wurde der Einsatz der Schiebeleiter und eines
Sprungretters vorgeführt. Des Weiteren wurde die patientengerechte
Rettung einer Person aus einem verunfallten PKW demonstriert.
v.L.: Reindl Christian, Maier Klaus, Hauenschild Alexander, Steigenberger Markus, Chlouba Wolfgang, Buck Daniel,
Buck Mathias, Zimmer Sandra, Van Laak Florian, Zimmer Kurt, Hins Daniel, Gollasch Andreas, Gollasch Norbert
Auf der Jahreshauptversammlung am Freitag, 28.01.04 teilte Kommandant Kurt Zimmer mit, dass er sich nach 12 Jahren aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wahl des Kommandanten zur Verfügung stellt. Bei den anschließend durchgeführten Neuwahlen wurde Stefan Hiss mit 27 Ja-Stimmen und 1 ungültigen Stimme zum neuen Kommandanten gewählt. Stellvertretender Kommandant wurde Daniel Buck mit dem gleichen Stimmergebnis.
Kurt Zimmer
Bei den turnusgemäßen
Wahlen des Vorstands sind Vorstandsvorsitzender Andreas Gollasch, sein
Stellvertreter Georg Reindl und Kassier Mathias Buck in ihren Ämtern bestätigt
worden. Neu gewählt zur Schriftführerin wurde Sandra Zimmer.
Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Feitag, den 25.06.04 auf der B 11
zwischen Hohenschäftlarn und Ebenhausen. Ein 18-Jähriger verlor aufgrund
starken Regenfalls die Kontrolle seines VW-Bus und stieß frontal mit
einem entgegenkommenden 7,5-Tonner zusammen. Der schwer verletzte
Unfallverursacher musste von der Feuerwehr Hohenschäftlarn mit
Rettungsspreizer und –zylinder aus dem völlig deformierten Bus befreit
werden. Die B 11 war mehrere Stunden komplett gesperrt. Weil man zunächst
annahm, es sei ein vollbesetzter Kleinbus involviert, rückten gleich fünf
Feuerwehren mit rund 50 Mann aus.
Erstmalig nach einigen Jahren organisierte die Feuerwehr Hohenschäftlarn wieder einen Tag der offenen Tür am Samstag, 09.10.04, der auf starke Resonanz bei der Bevölkerung stieß. Um die 150 Gäste kamen trotz kühlen Wetters zum Gerätehaus, um sich die zahlreichen Vorführungen anzuschauen. Der Nachwuchs hatte viel Spaß mit einer Spritzwand, bei der es zur Belohnung einen Kinderfeuerwehrhelm gab. Auf die älteren Besucher machten die Demonstration einer Fettbrandexplosion und eines Spraydosenzerknalls Eindruck. Ebenfalls großes Interesse erregte die Ausstellung von historischen und modernen Einsatzgeräten.
Über das ganze Jahr 2004
zogen sich die Vorbereitungen für die Ersatzbeschaffung, des inzwischen
fast 30 Jahren alten Tanklöschfahrzeugs TLF 16/25 hin. Eine Reparatur des
TLF für die Vorstellung beim TÜV, wurde aufgrund der hohen Kosten als
unwirtschaftlich angesehen. Da aufgrund der Änderungen der Fahrzeugnormen
TLF 16/25 zukünftig nicht mehr bezuschusst werden, war schnell klar, dass
als adäquates Ersatzfahrzeug nur ein Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF
20/16 in Frage kommt. In einem Gespräch mit Vertretern der Gemeinde und
den drei Ortsfeuerwehren wurde festgelegt, ein Fahrzeugkonzept für die
Gemeinde Schäftlarn zu erörtern. Bestandteil dieses Konzept ist aber die
Anschaffung des HLF 20/16 für die Feuerwehr Hohenschäftlarn.
Es begann daraufhin die
Erstellung einer Ausschreibung und die Festlegung der möglichen
Fahrzeugausstattung. Viel Arbeitsstunden wurden in Gespräche mit
Aufbauherstellern, Termine für Fahrzeugvorstellungen, Erstellung von Gefährdungspotenzialen
usw. investiert.
Einen Rückschlag musste
man im März hinnehmen, da hier aufgrund der Änderungen der
Zuschussrichtlinien zur Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen des
Freistaates Bayern alle laufenden und kurzfristig eingehenden Zuschussanträge
gestoppt und vorerst nicht bewilligt wurden. Die laufende Beschaffung
wurde jedoch trotzdem vorangetrieben, um bei einer Neuregelung sofort
handeln zu können. Im September 2004 wurde dann von Regierung in
Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern eine neue
Zuschussregelung vorgestellt und auch umgesetzt. Im November beschloss der
Gemeinderat bei einer Sitzung einstimmig die Anschaffung des HLF 20/16.
Auf der Jahreshauptversammlung am 28.01.2005 wurde der ehemalige Kommandant Kurt Zimmer für seine
langjährige Tätigkeit in der Feuerwehr geehrt. Des Weiteren ehrte man Josef Strobl, Paul Kreitmair
und Josef Waldherr für 40 Jahre Mitgliedschaft im Verein, sowie Anton Hirschauer für 50 Jahre.
Am 05.06.2005 lud unsere Partnerfeuerwehr Rettenschöß aus Tirol zur Fahrzeugweihe ein. Die Rettenschößer
Kameraden erhielten ein neues Kleinlöschfahrzeug auf Mercedes Sprinter, aufgebaut von der Fa. Rosenbauer.
Selbstverständlich nahmen viele Kameraden an diesem Ereignis teil, bei dem als Gastgeschenk ein
Mannschaftsfoto überreicht wurde.
Zur Abholung unseres neuen Löschfahrzeugs HLF 20/16 fuhren am 06.07.2005 15 Feuerwehrangehörige in das
Fertigungswerk der Fa. Ziegler nach Giengen an der Brenz. Dort wurde das neue Fahrzeug in Empfang genommen,
diverse Ausrüstungsgegenstände verladen und es erfolgte eine ausführliche Fahrzeugeinweisung. Danach
erfolgte die Heimreise des neuen Stolzes von Hohenschäftlarn.
Nach längerer Pause fand am 15.07.2005 wieder eine Kameradschaftsabend in Verbindung mit einer kleinen
Feier zum 130-jährigen Jubiläum unserer Wehr statt. Es gab an diesem Abend ein reichhaltiges Buffet und
es wurde noch lange Zeit im Freien vor dem neuen Löschfahrzeug gefachsimpelt.
Zwei Tage später, am Sonntag, den 17.07.2005, wurde dann unser neues HLF 20/16 feierlich mit einem
vorhergehenden Gottesdienst von den beiden Gemeindepfarrern Anton Fürstenberger und Hartmuth Stamm
geweiht. Gleichzeitig fand auch die offizielle Feier zu unserem 130-jährigen Bestehen statt. Bei
herrlichstem Sommerwetter wohnten viele Gemeindebürger der Veranstaltung mit Festumzug und der späteren
Fahrzeugschau bei. Durch ihre Anwesenheit ehrten uns die Feuerwehren Ebenhausen, Neufahrn, Icking und
Rettenschöß. Die Blaskapelle Hohenschäftlarn sorgte für die musikalische Umrahmung des Festtags.
Eine nette Anekdote gibt hierzu zu berichten. Als Pfarrer Hartmuth Stamm seinen Maßkrug höchst selbst
an der Schenke ausspülte, wurde dies von einem Kameraden mit den Worten: „Solche Leute, die hinlangen,
können wir gebrauchen“ honoriert. Daraufhin antwortete der Pfarrer: „Klar, warum nicht?“. Kaum waren
die Worte ausgesprochen, wurde ihm schon ein Aufnahmeantrag vorgelegt, den er prompt unterschrieb. Somit
wurde Hartmuth Stamm ein neues Mitglied unserer Feuerwehr. Göttlicher Beistand bei den Einsätzen kann
nicht schaden!
Am darauf folgenden Sonntag, 24.07.2005 feierte die Feuerwehr Ebenhausen ihrerseits ihr 130-jähriges
Gründungsjubiläum. Selbstverständlich nahmen wir mit zahlreichen Kameraden am Gottesdienst, dem
nachfolgenden Umzug und den Feierlichkeiten vor dem Gerätehaus teil.
Seine erste große Bewährungsprobe hatte unser neues Löschfahrzeug beim Hochwassereinsatz im Kloster Schäftlarn
von Dienstag, 23.08. bis Mittwoch, 24.08.2005. Über 30 Stunden waren 20 Kameraden im Dauereinsatz und damit
beschäftigt, den Isardamm und das Klärwerk zu sichern und mehrere Kellerräume im Internat des Klosters
auszupumpen. Helfer von zeitweise vier Feuerwehren - Hohenschäftlarn, Ebenhausen, Baierbrunn und Pullach –
verteilten zur Sicherung von Isardamm und Klärwerk etwa 2000 Sandsäcke, davon ca. 300 im Klärwerk. Die Sandsäcke
wurden von den Feuerwehren Pullach, Neuried und Planegg zur Verfügung gestellt. Mit mehreren Pumpen und
unseren zwei Löschfahrzeugen behoben wir den durch Grundwasser entstandenen Wasserschaden. Zusätzlich waren
wir zur Evakuierung des Gasthaus Bruckenfischer und zur Treibgutentfernung an der Kanalbrücke eingesetzt.
Parallel zu diesem Einsatz ereignete sich in Ebenhausen ein Gasrohrbruch, zu dem vier Mann mit dem HLF 20/16
abgezogen wurden. Hier wurde eine undichte Gasleitung mittels Holzkeils abgedichtet und der Brandschutz sichergestellt.
Im Verlauf der Nacht zum Mittwoch verlagerte sich der Schwerpunkt auf das Klärwerk. Die Zufahrt war komplett
überschwemmt und nur noch mit dem gemeindeeigenen Unimog mit hohem Radstand oder per Boot zu erreichen. Im Klärwerk
selber drohte der Technikraum voll zulaufen. Mit den Sandsäcken und mehreren Pumpen gelang es uns die Räume zu sichern
und weiteren Schaden abzuwenden. Hierbei unterstützte uns die Feuerwehr Neufahrn. Zusätzlich mussten, wie bereits
erwähnt, mehrere Kellerräume im Internat ausgepumpt werden. Am Donnerstag und Freitag wurden noch weitere Einsätze
gefahren, um die letzten Spuren des Hochwassers zu beseitigen. Danach stand erstmal ein Großputztag im Gerätehaus an,
bei dem Geräte und Fahrzeuge wieder einsatzklar gemacht wurden. Dieser Einsatz zeigte uns einmal mehr die Grenzen der
Belastbarkeit.
Auf erneut starke Resonanz ist unser Tag der offenen Tür am 24.09.2005 gestoßen. Bei schönem Wetter kamen um die 250
Gäste, darunter viele Kinder, zum Gerätehaus. Der Nachwuchs hatte viel Spaß mit der Spritzwand, bei der es zur Belohnung
einen Kinderfeuerwehrhelm gab. Ebenso hatten die Kinder viel Freude an einem erstmalig aufgeführten Kasperltheater,
dass gleichzeitig eine Brandschutzerziehung enthielt. Auf die älteren Besucher machten die Demonstration einer
Fettbrandexplosion und eines Spraydosenzerknalls mächtig Eindruck. Großen Beifall fand die Vorführung „Patientengerechte
Rettung eines Verletzten aus einem verunfallten PKW“. Ebenfalls stieß die Ausstellung von historischem und modernem
Gerät auf viel Interesse.
Unser langjähriges Mitglied Josef Heindl verstarb am 07.11.2005 im Alter von 84 Jahren. Josef Heindl trat bereits 1952
in unsere Wehr ein und blieb dieser bis zu seinem Tode treu verbunden. Wir gaben ihm bei seiner Beerdigung mit einer
Fahnenabordnung das letzte Geleit. Ehre seinem Andenken.
Auf der Jahreshauptversammlung am Freitag, den 27. Januar 2006 mussten für die zurückgetretene Schriftführerin Sandra Zimmer und dem ebenfalls zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden Andreas Gollasch die Nachfolger gewählt werden. Neuer Schriftführer wurde unser evangelischer Gemeindepfarrer und aktives Mitglied Hartmuth Stamm, zum neuen Vorstandsvorsitzenden wurde Michael Müller gewählt.
Auch die Gemeinde Schäftlarn blieb im Jahr 2006 nicht von dem Schneechaos verschont. Vom 9. Februar bis zum 2. März mussten
insgesamt sieben Einsätze abgearbeitet werden. Der zeitintensivste Einsatz war dabei die Beseitigung von Schneelast auf
einem 2.500 m² großen Flachdach einer ortsansässigen Verpackungsfirma, bei der während sieben Stunden fünf Feuerwehren
eingesetzt wurden. Auch die Schneelastbeseitigung auf dem Dach einer Reithalle in Neufahrn und der Turnhalle der Grundschule
in Ebenhausen gestaltete sich sehr arbeitsreich und zog sich über mehrere Stunden hin.
Am Kreisfeuerwehrtag in Unterföhring, am 7. April wurde das HLF 20/16 den Landkreisfeuerwehren vorgestellt.
Eine völlig neue Einsatzerfahrung machte die Feuerwehr Hohenschäftlarn im Frühjahr mit der Ankunft des Vogelgrippevirus
H5N1 in Deutschland. Start einer Einsatzserie war der 14. April mit der Suche nach weiteren verendeten Vögeln nach Auffinden
eines an dem Virus verstorbenen Tieres in den Isarauen. Zahlreiche Helfer waren rund fünf Stunden im Einsatz, es wurden jedoch
keine weiteren Feststellungen mehr gemacht. Am 17. April und am 7. Juni mussten noch mal zwei tote Krähen geborgen werden,
bei denen sich ein Verdachtsfall aber ebenfalls nicht bestätigte. Vor und während der Zeit, in der die Gemeinde Schäftlarn
Vogelgrippevirus-Sperrbezirk war, fanden zahlreiche Schulungen und Übungen statt, in denen der Umgang mit der beschafften
Schutzausrüstung geprobt und optimiert wurde. Kreisbrandinspektor Walter Probst arbeitete für den Landkreis ein
Standard-Einsatzkonzept mit den wichtigsten Verhaltensregeln aus, welches von den Feuerwehren konsequent umgesetzt wurde.
Nach längerer Planungs- und Vorbereitungszeit konnte im Mai die Vereinsstandarte zur Restaurierung gebracht werden. Drei Monate
später erhielten wir diese wunderschön und fachgerecht restauriert zurück. Die Standarte enthält nun wieder die Schriftart,
die bei Ihrer Herstellung ursprünglich hergenommen wurde.
Am 18. November nahmen 20 Kameraden am Feuerwehrturnier der Feuerwehr Gräfelfing teil. Nach Durchführung der drei Disziplinen
Fußball, Saugschlauchkuppeln und Kegeln belegten wir insgesamt den dritten Platz. Bei der Feuerwehrdisziplin Saugschlauchkuppeln
allerdings waren wir mit sagenhaften 55 Sekunden unschlagbar.
Ende des Jahres wurde in einer Vorstandssitzung beschlossen, ein gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug, welches von der Feuerwehr Gräfelfing ausgemustert wurde, anzuschaffen. Der ehemals als Einsatzleitwagen fungierende BMW 520 wird nun als Versorgungsfahrzeug eingesetzt und ist seit Dezember 2006 offiziell im Dienst. Wir hoffen, daß unser „Hohenschäftlarn 89/1“ noch lange zuverlässig seinen Einsatzdienst bewältigt.
Am Mittwochmorgen, 13.08.2008 kam es um 5:31 Uhr zu einem Dachstuhlbrand in einem einstöckigen Wohnhaus in der Starnberger Straße in Hohenschäftlarn. Auf Grund des bereits fortgeschrittenen Brandverlaufs wurde ein Großaufgebot von Feuerwehren nachalarmiert. Die zuerst eintreffende Ortsfeuerwehr aus Hohenschäftlarn begann unmittelbar nach Eintreffen mit umfassenden Löschmaßnahmen im Außenbereich und mit Atemschutz ausgerüsteten Feuerwehrkräften im Innenbereich des Gebäudes. Die Bewohner, eine fünfköpfige Familie, konnte sich glücklicherweise selbst in Sicherheit bringen. Die im weiteren Einsatzverlauf eintreffenden Nachbar-Feuerwehren aus Ebenhausen, Neufahrn, Icking, Baierbrunn und Pullach wurden mit der Löschwasserversorgung und zur Ablösung der im Innenangriff befindlichen Feuerwehrleuten eingesetzt. Hierbei kamen auch zwei Drehleitern und zwei Wärmebildkameras aus Baierbrunn und Pullach zum Einsatz. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde der Kreuzungsbereich B 11, Starnberger Straße/Münchner Straße sowie die S-Bahn-Strecke S 7 für den Verkehr gesperrt. Nach ca. zwei Stunden konnte nach intensivem Absuchen des Dachgeschosses „Feuer aus“ gemeldet werden. Während der Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht und wurde vorsorglich mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Insgesamt befanden sich 85 Feuerwehrleute im Einsatz, 28 davon als Atemschutzgeräteträger. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten zogen sich noch bis in die Nachmittagsstunden hin.
Besonders freuen durfte sich die Feuerwehr in diesem Jahr über einen Anbau mit ca. 20 qm an der Rückseite des Gerätehauses. Dieser wird auch dringend benötigt, da die Zahl der aktiven Mitglieder kontinuierlich ansteigt. Somit wurde mehr Platz für neue Kleiderspinde geschafft. In den beiden Räumen des Anbaus wurde ein Büro für die Führungskräfte sowie die Atemschutzwerkstatt eingerichtet. Im Raum der ehemaligen Atemschutzwerkstatt konnte nun eine komplette Werkstatt realisiert werden, die es vorher nur provisorisch gab. Der Innenausbau wurde im Übrigen vorwiegend durch Eigenleistung der Feuerwehrangehörigen fertig gestellt. In den kommenden Wochen werden weitere kleinere Umbaumaßnahmen vorgenommen, um die vorhandenen Platzverhältnisse effektiver nutzen zu können.
Ein nicht alltägliches Ereignis im Sommer waren die Setkontrollen und Sicherheitswachen am Drehplatz zu einem Film mit dem bekannten Schauspieler und Komiker Axel Stein. Der Drehort befand sich im Wald nahe der „Birg“. Aufgrund des Einsatzes von pyrotechnischem Material wie „Granaten“ und mehreren „Explosionen“ war eine Absicherung mit Löschmitteln notwendig. Der Blick hinter die Kulissen und die direkte Nähe zu Schauspielern und Drehplatz waren ein unvergessliches Erlebnis.
Einen großen Teil des Jahres 2009 verbrachte die Feuerwehr Hohenschäftlarn mit dem Aufbau einer First Responder Gruppe. Da die Eintreffzeit des Rettungsdienstes in der Gemeinde Schäftlarn unter Umständen lange dauern kann, wird der First Responder alarmiert um diesen sog. „therapiefreien Intervall“ zu überbrücken. Besonders bei Notfällen wie Herzstillstand, Herzinfarkt oder Schlaganfall kann so schnell geholfen werden. Von großem Vorteil sind hierbei die Ortskenntnisse der Einsatzkräfte, welche allesamt in Schäftlarn wohnen. Insgesamt stehen 20 Frauen und Männer für den Dienst zur Verfügung. Erfreulich hierbei ist, dass acht davon sich bereit erklärt haben mitzumachen, obwohl sie vorher nicht bei der Feuerwehr aktiv waren. Die Leitung der Gruppe wurde Hans Martin übertragen, er ist Rettungsassistent mit langjähriger Erfahrung und auch in der Berg- und Flugrettung aktiv. Als First Responder Fahrzeug steht der im Jahr 2006 gebraucht angeschaffte BMW zur Verfügung, welcher inzwischen den Funkrufnamen „Florian Hohenschäftlarn 79/1“ trägt.
1892 - 1895 Josef Leitenbauer
1895 - 1913 Georg Reindl
1913 - 1914 Bartholomaus Bock
1914 - 1919 Georg Reindl
1919 - 1942 Josef Kreitmair (Mooshansl)
1942 - 1947 Josef Dellinger
1947 - 1957 Josef Kreitmair (Schneider)
1957 - 1964 Franz Böck
1964 - 1973 Balthasar Arnold
1973 - 1979 Karl-Heinz Liebner
1979 - 1984 Franz Maier
1984 - 1990 Peter Bernhardt
1990 - 1992 Peter Mayer
1992 - 2004 Kurt Zimmer
2004 - 2013 Stefan Hiss
2014 - heute Daniel Buck
1892 - 1895 Josef Schmid
1895 - 1913 Josef Leitenbauer
1913 - 1915 Anton Fischer
1915 - 1916 Josef Leitenbauer
1916 - 1936 Anton Fischer
1936 - 1942 Josef Kreitmair (Mooshansl)
1942 - 1947 Josef Detlinger
1947 - 1957 Josef Kreitmair (Schneider)
1957 - 1969 Franz Böck
1969 - 1974 Sebald Loth
1974 - 1990 Franz Böck
1990 - 1998 Benno Ecker
1998 - 2006 Andreas Gollasch
2006 - 2012 Michael Müller
2012 - 2015 Olaf Schulz
2015 - 2018 Florian Berger
2018 - heute Martin Doll